„Ich möchte gern die Minuten, die mir die schwedische Rundfunkgesellschaft zur Verfügung gestellt hat, dazu benutzen um meinen innigen Dank an alle auszusprechen, die dazu beigetragen haben meinen achtzigsten Geburtstag reich und bedeutungsvoll zu gestalten. Ich kann mir denken, dass wenn ein Mensch, der lange ein Kamerad auf dem Lebensweg gewesen ist, zu dem Wegweiser kommt, der unerbittlich in die Richtung des Pfades zeigt, der sich durch das Reich des Alters windet, hinunter zum Reich des Todes, wo Stille und Vergessen wohnen, da möchte man gerne diesem Menschen zurufen, nicht gerade ein Lebewohl, sondern man will, solange es noch Zeit dazu ist, ihm die Freude machen, zu hören, dass das Werk, das er nach bestem Vermögen versucht hat zu vollenden noch lebt, und vielleicht weiterleben wird, wenn er auch selbst verschwunden ist. Dies ist, glaube ich, der Sinn der Huldigung die mir in diesen Tagen zu Teil geworden ist, von Grossen und Kleinen, und für die Hoffnung, die in mir geweckt worden ist, dass mein Werk nach mir weiterleben wird, möchte ich jetzt meinem geliebten Vaterland und dem ganzen schwedischen Volk meinen Dank aussprechen.“
– Selma Lagerlöfs Geburtstagrede am 20. November 1938 im Radio gehalten
“….. wenn man Schriftstellerin werden will, so muß man dankbar und froh sein über alles, was einem begegnet. Man muß zufrieden sein, auch wenn einem etwas zustoßen sollte, das unangenehm und schwer ist, denn sonst könnte man künftig nicht beschreiben, wie es ist, unglücklich zu sein.”
– Selma Lagerlöf: “Tagebuch”
“Es war am siebzehnten August 1919. Ich hatte einen Kranz so schön binden lassen, wie das auf Mårbacka möglich war, und mit diesem vor mir im Wagen fuhr ich zur Kirche. Ich selbst war festlich gekleidet, die Kutsche war frisch lackiert und glänzte, und die Pferde hatten das beste Geschirr an. Es war der schönste Tag, den man sich denken konnte. Sonnenschein lag über der Erde, Wärme war in der Luft, und ein paar schöne, weiße Wolken schwammen am Himmel dahin. Kein Wind, ja, nicht einmal der leiseste Hauch war zu spüren… Und die Ernte stand auf dem Halm, als wären wir in die gute, alte Zeit zurückversetzt… Ich saß da und dachte, daß der Leutnant Lagerlöf, dessen hundertster Geburtstag heute war, dies wirklich mit Freuden gesehen hätte.”
– Selma Lagerlöf: “Mårbacka”